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Die Energiewende in Thüringen

Die aktuelle Windparkentwicklung in der Gemeinde Werther

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
ich möchte Sie kurz über den Stand der Entwicklung der angestrebten Energiewende in unserem Land und der Gemeinde Werther informieren.

Da dieses Thema sehr komplex und inhaltsreich ist, kann ich nur wichtige Eckpunkte anreißen, über die wir dann in folgenden Gesprächsrunden diskutieren können.
Die Umsetzung der beschlossenen Energiewende in Deutschland und natürlich auch in Thüringen ist und bleibt neben dem" Eurorettungsschirm "das beherrschende Thema.
Die eingeleitete Energiewende stellt nicht nur die Branche, sondern die gesamte Gesellschaft vor enorme Herausforderungen in technischer, finanzieller
und infrastruktureller Hinsicht. Sie fordert deshalb Vernunft, Sachlichkeit und einen breiten gesellschaftspolitischen Konsens.

Es gibt viele Diskussionen und Aussagen aus Politik, Wirtschaft und Forschung, die teilweise sehr weit auseinandergehen. Einige sprechen von einer guten und zufriedenstellenden Entwicklung und andere bezeichnen die angestrebte Energiewende, d. h. den Wechsel der Energiebereitstellung von fossilen und Kernbrennstoffen zu erneuerbaren Energien bis 2022, als gescheitert.

Auch die Thüringer Landesregierung hat ein anspruchsvolles Programm für unser Bundesland beschlossen.

Thüringer Ziele in der Energiewende:

• Thüringen will bis 2020 mindestens 45 Prozent
   seines Stromverbrauchs aus regenerativen
   Energien decken.

• Darüber hinaus sollen ebenfalls bis zum Ende
  des Jahrzehnts der Anteil fossiler Energieträger
  zur Deckung des Wärmeverbrauchs im
  Freistaat deutlich gesenkt werden.

• Zudem soll die Energieeffizienz etwa durch
  bessere Dämmung von Wohngebäuden vorangetreiben
  und der Energiebedarf gesenkt
  werden.

Ziel für die ländlichen Räume muss es sein, im Rahmen der angestrebten Energiewende, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wertschöpfung
vor Ort zu generieren.
Erfahrungen zeigen, vor welch komplizierten und inhaltlich neuen Aufgaben die Thüringer Kommunen und insbesondere die Wirtschaftsförderer künftig
stehen. Die Energiestrategie unserer Landesregierung ist darauf gerichtet, die Anteile der erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung, Wärmebereitstellung und dem Kraftstoffverbrauch bis 2020 deutlich zu erhöhen.

Auch die Gemeinde Werther stellt sich diesen anspruchsvollen Aufgaben in vollem Umfang. Wir sehen große Chancen, durch die Umsetzung von Windparkprojekten, die Einheitsgemeinde Werther für die Zukunft nachhaltig gestalten zu können.
Um diese anspruchsvollen Ziele umzusetzen, brauchen wir eine enge Zusammenarbeit zwischen Investoren und Kommunen, aber auch eine hohe
Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.

Wichtig ist die Schaffung von Akzeptanz, deshalb haben wir frühzeitig die Öffentlichkeit gebeten, im Rahmen einer Meinungsumfrage im Jahr 2011 zu diesem wichtigen Thema Stellung zu beziehen.

Ich möchte Sie heute über die weitere Entwicklung nach der öffentlichen Meinungsumfrage informieren. Am 25.02.2010 wurde der Bürgermeister durch den Gemeinderat legitimiert, sich mit demThema „Energieerzeugung durch Windkraft“ auf dem Gemeindegebiet, offiziell zu beschäftigen und Gespräche mit potenziellen Investoren und mit der Regionalplanung Nordthüringen aufzunehmen.
In den Jahren 2010 bis 2011 stellten sich drei Investoren in der Gemeindeverwaltung vor. Zwei haben die Möglichkeit genutzt, dem Gemeinderat
ihre Konzeption zur Entwicklung eines Windparks vorzustellen.

Jetzt musste der Gemeinderat sorgfältig prüfen und abwägen, welches Konzept das Beste und Effektivste für die Eigentümer von Flächen, die Gemeinde Werther als auch für die Bürger von Werther ist.
Durch die Beschlussfassung am 23.11.2011 hat die Gemeinde Werther drei Projektpartner als Vorhabenträger zur Durchführung des Planungsverfahrens
für das Vorhaben „Windpark Werther“ ausgewählt.
Die Projektpartner haben ein gemeinschaftliches Konzept entwickelt, bei dem sowohl Anwohner als auch Landeigentümer von dem Windpark profitieren
können:

• alle Landeigentümer des zukünftigen Plangebietes
   aufgrund des Pacht-Poolmodells,

• alle Haushalte im Gemeindegebiet Werther
   durch ein günstiges, innovatives Strompreismodell

• die Gemeinde Werther angesichts der Gewerbesteuereinnahmen

Weiterhin fanden zwei Infoveranstaltungen mit Eigentümern von Flächen in den Suchräumen bzw. potentiellen vorgesehen Windparkflächen statt.
Hier stellten die Gemeinde und die Vorhabenträger das Umweltdemonstrationsprojekt im Einzelnen vor und es wurde erläutert, wie ein Windpark geplant und entwickelt wird.

Aufgrund des Beschlusses des Gemeinderates im November 2011 hat die Gemeinde Werther am 15. März dieses Jahr den städtebaulichen Vertrag mit der Bietergemeinschaft unterzeichnet.

Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages
Von Links: V. Theilen, Geschäftsführer unlimited energie; H.-J. Weidt Bürgermeister der Gemeinde Werther; O. Wönnmann, Geschäftsführer Feuerpowertrain/ Feuerpowerair

Dieser städtebauliche Vertrag besagt, dass die Bietergemeinschaft, bestehend aus der FEUER powerair GmbH & Co. KG aus Nordhausen mit Sitz in Werther, der Energiequelle GmbH aus Kallinchen und der unlimited energy GmbH aus Berlin,
als Partner der Gemeinde Werther, den Prozess der gesamten Standortentwicklung in Werther begleiten und betreuen wird.

Die Beteiligten der Bietergemeinschaft haben für die Realisierung des Windprojektes die „Windpark Werther/Wipperdorf GmbH & Co.KG“ gegründet,
welche ihren Firmensitz nach Werther verlegt hat, um bereits zu diesem Zeitpunkt in der Gemeinde präsent zu sein.

Gemeinsam mit der Bietergemeinschaft hat die Gemeinde im April mit der Regionalen Planungsgemeinschaft Nordthüringen erste Gespräche geführt,
um das geplante Windprojekt in Werther vorzustellen.
Es ist vorgesehen, das weitere Planungsverfahren in enger Abstimmung mit der Regionalplanung durchzuführen. Dazu fand im Juni 2012 eine Gesprächsrunde in der Gemeindeverwaltung Werther statt, um das Projekt Mitgliedern verschiedener
Gremien der Regionalplanung zu präsentieren.

Mit Beschluss vom 26. April 2012 hat die Gemeinde Werther den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Windpark Großwechsungen“
gefasst, um somit den gemeindlichen Willen für eine Entwicklung der Windenergie in Werther zum Ausdruck zu bringen.

Die Gespräche mit den Landeigentümern zwecks Abschluss von Pachtverträgen werden von den Projektbeteiligten der Bietergemeinschaft weiterhin geführt. Hier bittet die Gemeinde bei allen Betroffenen und Beteiligten um Unterstützung und
Vertrauen in die vom Gemeinderat bestimmten Vertragspartner. Nur so kann es gelingen, das geplante Konzept, das eine hohe Effizienz für die Gemeinde,
die Landeigentümer und die Einwohner der Gemeinde Werther vorsieht, möglichst erfolgreich umsetzen zu können.

Sie haben die Möglichkeit, in den Einwohnerversammlungen zu den weiteren aktuellen Entwicklungen Informationen zu bekommen, aber auch ihre Fragen zum Umweltdemonstrationsprojekt bzw. der gesamten Entwicklung zu stellen.


Weidt,
Bürgermeister

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